Irrgarten des Wolfes TEIL 1
Irrgarten des Wolfes TEIL 1
in Forums und Gruppengechichte Irrgarten des Wolfes 18.10.2014 12:56von Karin Maurer • 234 Beiträge
Eins
Damals, als der Mensch sich noch an den Sternen orientierte, weil es noch keine Uhren gab, die Wälder noch Landflächen einnahmen und es überall noch grün war, blickten die scheuen Augen eines kleinen Mädchens neugierig zum Himmel.Die Natur hüllte die Wälder in eine schwarze Decke der Dunkelheit und das Mädchen beobachtete fasziniert den silbern schimmernden Mond, dessen fahles Licht sich einen Weg durch das verworrene Geflecht aus Ästen und Blättern bahnte.
Das leise rascheln der Tiere im Unterholz, die Rufe einer Eule aus der Ferne und das Krächzen der Raben mischten sich zu einer angenehmen Atmosphäre, die bewundernswert und beruhigend wirkte. Da schwebte im sanften Licht von tausend und abertausenden von tanzenden Glühwürmchen dieser lauen Juninacht ein Wesen aus wirbelnder Erde durch das Dickicht des Waldes und ihm folgten die freundlichen Tiere des Waldes. Es tauchten ein tapsiger Bär, ein graziles Reh, ein stolzer Hirsch mit prächtigem Geweih, ein pinselohriger Luchs, eine vorsichtige Wildkatze, ein hoppelnder Hase, ein flinkes Eichhörnchen und ein großer grauer Wolf auf der Lichtung auf, wo nun das kleine Mädchen staunend die seltsame Schar betrachtete.
Das Mädchen war so gefesselt von den Tieren, dass sie gar nicht bemerkte, wie sich die Lichtung auf der sie stand mit allmöglichen anderen Tieren und Insekten füllte, die von der unbekannten Aura angezogen wurden. Diese strahlte Geborgenheit, Frieden, Erholung, Freude und vieles mehr aus, hatte aber auch etwas an sich was man nicht deuten konnte. Langsam setzte das Mädchen einen Fuß vor den anderen und blieb vor den wirbelnden Erdmassen stehen. Kindliche Freude widerspiegelte sich in dem bewundernden Blick des Mädchens, weil jede Erdscholle ein anders Tier formte, die sich im gleichen Rhythmus drehten und etwas Magisches hatten. Die alle Wesen, die auf der Lichtung versammelt waren miteinander verbanden.
Der große graue Wolf setzte sich gleichmütig neben das Mädchen. Sie konnte seine Kraft spüren, die jede Faser ihres Körpers durchdrang. Während sie stumm beobachtete wie sich das graue, dichte Fell hob und senkte, begann sie mit ihm im gleichen Rhythmus zu atmen. Die Tiere und der Erdelementar die das beobachteten, schauten verwundert abwechselt zum Mädchen und zum Wolf und fragen sich, wieso dieser einem unbekannten Mädchen so vertraut. Der Wolf fühlte sich wohl in der Nähe des Mädchens, weil es keine Angst vor ihm hatte, und das Mädchen spürte, das sie etwas Besonderes verband. Sie hatte einen Freund gefunden, und fühle sich so leicht wie lange nicht mehr, aber in seinen Augen sah sie Traurigkeit."Warum bist du traurig?" fragte das Mädchen den Wolf. "Eine große Aufgabe steht mir bevor." Und noch während er diese Worte sprach, formte sich aus den Erdmassen eine Gestalt die sich vor ihm nieder kniete und sagte: "Du bist ein mächtiges Tier und der Hüter der Freiheit, denn du kannst sowohl als Einzelgänger als auch im Rudel leben.
Du bist der perfekte Lehrer, wenn es darum geht, ein Gefühl der Freiheit in der Verbindung zu vermitteln. Ich verneige mich vor dir und bitte dich allen Wesen dieser Erde davon zu erzählen und sie in die Freiheit zu führen". In Gedanken antwortete der Wolf: "Wie soll ich alle Wesen dieser Erde die Freiheit zeigen, wenn manche lieber Andere beherrschen, als zusammen mit ihnen in Frieden und Freiheit zu leben ? Sie ignorieren lieber einen guten Rat und bemerken gar nicht was richtig oder falsch ist. Sie wollen lieber alle Dominieren und Ausbeuten als mit ihnen in Harmonie zu Leben. Es gibt Wesen die so viel Intelligenz haben, aber sie nicht nur für Gutes sondern auch für schlechte Sachen nutzen, die dann nicht nur ihnen sondern auch anderen schaden.“ Das Mädchen las die Gedanken des Wolfes und legte ihm seine zarte Hand auf den Nacken.
Ihre Körperwärme bahnte sich einen Weg durch das dichte Wolfsfell und drang in den Wolf ein. Sie brachte eine Eigenschaft mit, die Kinder noch besitzen, Unvoreingenommenheit. Nun erkannte der Wolf, dass sie zusammen, er und das Mädchen dieser Aufgabe gewachsen sein könnten. Er gab dem Bitten des Elementar nach und versprach ihm nach seinem Sinne zu handeln. Der Elementar nickte anerkennend, da er wusste das es klappen wird alle Wesen dieser Welt in die Freiheit zu führen. Aber es würde eine lange Zeit brauchen um das zu vollbringen. Daher gab er den beiden seinen Segen, der nicht nur in schwierigen Momenten Zuversicht gab, sondern auch das Mädchen an den Wolf band um ihre Aufgabe zusammen zu meistern.Dieses Band das zwischen ihnen entstand, gab beiden das ewige Leben. Solange sie zusammen blieben, könnte ihnen nichts passieren. Und so entstand die tiefe Faszination und Freundschaft zwischen dem Mädchen und dem Wolf.

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