Irrgarten des Wolfes Teil 2
Irrgarten des Wolfes Teil 2
in Forums und Gruppengechichte Irrgarten des Wolfes 18.10.2014 12:59von Karin Maurer • 234 Beiträge
Zwei
Sie machten sich gemeinsam auf den Weg hinaus in die große Welt. Das einsame Mädchen, das noch nicht viel Gutes in ihrem Leben erlebte und niemanden, bevor sie den Wolf traf hatte, hatte nun einen Freund den großen Grauen Wolf. Und der Wolf, der erst wieder lernen musste zu vertrauen, weil ihm die Menschen bis jetzt nichts Gutes getan haben, fand einen Funken Hoffnung in dem Mädchen, da sie wusste wie es ihm erging. Beide hatten ein Ziel an das sie glaubten und das Mädchen nicht nur einen Freund, sondern auch einen Beschützer und Lehrer dem sie blind vertrauen konnte.
Der Graue Wolf, der das Vertrauen in die Menschheit fast verloren hatte, hatte jetzt nicht nur einen Bund mit einem, sondern auch eine andere Sicht auf das Mädchen, da der Bund die Gefühle, Gedanke aber auch die Ängste und Wünsche des anderen offenbarte. Langsam näherten sie sich dem ersten Dorf. Die Schritte des Wolfes wurden langsamer und er war unsicher. Sie spürte seine Angst. "Du brauchst keine Angst zu haben mein Freund, wenn du mit mir zusammen bist, werden die Menschen dir nichts tun." Der graue Wolf ließ das Gespräch mit dem Elementar Revue passieren, dachte skeptisch an die Aufgabe, die er ihm erteilt hatte. Es dämmerte ihm, dass es wohl am schwierigsten sein würde, die Menschen in die Freiheit zu führen.
Wie sollte ein Tier wie er, machtgierige, nach Gold strebende Wesen, die sich gegenseitig zerstörten, befreien? Gedankenversunken trottete er hinter dem Mädchen her, das ein heruntergekommenes Gasthaus ansteuerte. Die Stimmung im Gasthaus war ausgelassen die Leute tranken dunkles Bier, spielten Karten und es tanzten sogar ein paar zur Musik auf den Tischen. Als das Mädchen die quietschende Tür auf machte, schauten einige zur Tür und blickten verwundert da sie kein kleines Mädchen um diese Uhrzeit erwarteten. Einer der Gäste rief :" Musst du nicht zu Hause sein du Wurm ? " Das Mädchen blieb abrupt stehen und versuchten den Mann ausfindig zu machen, der das gesagt hatte. Da jetzt jeder wusste, wer gerade gekommen war wurde es still und die ausgelassene Stimmung kippte zu einem bedrückenden Schweigen. Einige, die schon zu betrunken waren, schmissen dem Mädchen böse Beleidigungen an den Kopf. Ein anderer angetrunkener Mann stand auf und lief auf das Mädchen zu. Sie ging mit ihren kleinen Stiefeln, die aus mehreren Lagen alter Lumpen bestanden, einen Schritt zurück und es knirschte unter ihren Füßen.
Der Abend war angebrochen und in der Dunkelheit des Lokals konnte sie nicht viel erkennen. Obwohl sie sonst sehr mutig war und gerne die Welt um sie herum voller Neugier erkundete, hatte sie nun Angst. So große Angst, wie noch niemals zuvor in ihrem Leben. Wer will es ihr auch verdenken? Sie war noch klein, noch keine 8 Jahre alt. Der Wolf spürte die Gefahr und stupste das Mädchen an. "Hier ist nicht der richtige Ort für uns. Wir müssen woanders mit der Erfüllung unserer Aufgabe beginnen." - "Mir ist aber so kalt", jammerte das Mädchen. "Schieb deine Hände unter meinen dichten Pelz." Sie tat wie ihr befohlen und verließ mit dem Wolf das düstere Wirtshaus. Sie liefen die staubige Landstraße entlang, kamen an Häusern vorbei, deren Fenster hell und warm leuchteten, aber auch dort fanden sie keinen Unterschlupf. Plötzlich entdeckte das Mädchen einen Lichtschein am Waldrand. Dieser Schein war ein Geschenk des Erdelementar da dieser genau wusste wie es um das Kind stand. Da er das Band zwischen dem Wolf und ihr errichtete und dabei die Vergangenheit von beiden erfahren hatte, die nicht gerade schön war. Die Beiden folgten dem Licht bis sie zu einer geräumigen Höhle gelangten wo ein Feuer brannte und es ein Bett aus trockenen Tannenwedeln, Moos und Blättern gab.
Sie hat zum ersten mal ein Dach über dem Kopf und ein warmes Feuer das sie in dieser kalten Nacht wärmte. Als sie sich mit dem Wolf in das große Blätterbett legt, taucht im Feuer eine flackernde Gestalt auf, die so aussah wie der Erdelementar aus dem Wald nur mit Feuer umhüllt. Das Mädchen schrak auf, sie war schon fast ins Traumland geglitten. Doch als sie im Feuer den Elementar erkannte, beruhigte sie sich schnell. Sie sprach: "Du bist der Feuerelementar, nicht wahr?" Dieser antwortete: "Ja Luna, ich muss dich warnen! Ihr werdet verfolgt und beobachtet! Ihr müsst auf schnellstem Weg zu Mutter Erde! Sie ist in einen tiefen Schlaf gefallen und nur ihr beide könnt sie wecken und euer Schicksal erfüllen. Denn nur sie kann das Gleichgewicht wieder herstellen." In diesem Moment spitzte der Wolf, der mit Luna gebannt dem Elementar lauschte, seine Ohren. Im nächsten Moment war er schon in großen Sätzen zum Höhlenausgang hinaus gesprungen. Luna kauerte sich in die hinterste Ecke der Höhle und wartete voller Angst auf die Rückkehr des Wolfes.

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