Drei
Als der Wolf aus der Höhle sprang und das knacken der Äste hörte, streifte er um die Höhle herum um die kleine Luna zu schützen. Der Wind, der von der Stadt kam, brachte alle möglichen Gerüche mit sich die den Wolf verwirrten. Daher bemerkte er den fahlen Atem eines Mannes hinter sich nicht früh genug und wurde in einem mit Metallkugeln verstärktem Netz gefangen. Er stieß ein markerschütterndes Heulen aus, das das Mädchen warnen sollte.
Als Luna den Warnruf ihres Beschützers hörte, stand sie sofort auf und wankte zum Feuer um einen glühenden Stock daraus zu ziehen. Sie versteckte sich hinter einer Ecke am Eingang. Den Holzstock umfasst mit beide Händen und als Spieß vor sich gehalten, wartete sie zitternd auf die Gefahr die vom Wolf angekündigt wurde. Der Jäger der den Wolf gefangen hatte lacht nur und sagte zu diesem :"Ich werde den Kopf deines kleinen Schützlings genau hier vor dir abtrennen und danach dich töten. Auf euch wurde ein Kopfgeld ausgesetzt das nicht gerade gering ausfällt und danach werde ich mir aus deinem Fell einen schönen Mantel machen." Der Mann ging von dannen und fand den Schein des Feuers nicht weit von ihm entfernt. Der Wolf versuchte mit aller Kraft das Netz durch zu beißen. Als der Jäger im Eingang stand, rief er hinein: "Komm doch raus Mädchen.
Du kannst dich nicht vor mir verstecken. Ich weiß das du hier drinnen bist, da ich deinen Schoßhund draußen gefangen habe." Luna die vor Kälte komplett gelähmt war, entwickelte durch diese Aussage eine brennende Hitze, die versuchte aus ihr hinaus zu fließen. Sie umfasste den Stock noch fester, dass ihre Knöchel weiß austraten. Der Jäger ging ein Stück hinein und blieb am Feuer, das durch die trockenen Äste laut knackte, stehen. Als er auf das leere Blätterbett sah, drehte er sich ruckartig um, weil er ein schlechtes Gefühl hatte. Sein Bauchgefühl hatte ihn nicht getäuscht, denn hinter ihm stand das Mädchen mit gelb blitzenden Augen, die ihn wie die Augen des Wolfes fixierten. Aber leider kam jegliche Reaktion zu spät.
Denn das Mädchen stach mit ihrem glühenden Holzstock geradezu mitten in den Bauch, wo dieser stecken blieb und abbrach. Der Jäger krümmte sich unter Schmerzen und sackte zu Boden, wo er sich Wut entbrannt den Spieß aus dem Wanzt riss. In seinen Augen sah man reine Wut und er brüllte : "Ich werde dich mit in den Tod nehmen, wenn es das letzte ist was ich mache." Er zog sein Jagdmesser und setzte sich auf. Luna, die jetzt ohne Waffe dastand, bekam es mit der bloßen Angst zu tun. Ich habe noch eine Aufgabe zu erledigen und sterben will ich heute nicht - dachte sie und schrie aus voller Kehle, als der Mann sich auf sie stürze. Der Mann wurde von einem grauen Schatten von den Füßen gerissen und fiel zu Boden.
Der Jäger hatte nicht damit gerechnet, dass der Wolf sich so schnell aus seinem Netz befreite. Er hieb mit seinem Messer um sich, ohne jeglichen Erfolg. Denn der Wolf hatte ihm schon mit einem gezielten Biss die Kehle zerrissen. So stand der Wolf nun über ihm und knurrte die ausblutende Leiche an. Das Mädchen kam auf ihn zu und fasste ihm mit ihren Händen in den Nacken. Der Wolf stieß ein Lautes Jaulen aus. Luna zog den Wolf sanft von der Leiche weg und das Feuer züngelte gierigen nach dieser. Der Körper des Jägers ging in grellen Flammen auf, dass Luna ihre Augen bedecken und der Wolf den Kopf abwenden musste. Als das Feuer wieder kleiner wurde und beide wieder hinsahen, war nur noch ein Häufchen Asche übrig.
Der Feuerelementar sprach "Legt euch schlafen, es wartet eine lange und gefahrvolle Reise auf euch. Ich werde über euren Schlaf wachen." Die beiden legten sich wie geheißen in das Bett aus Laub und das Mädchen kuschelte sich dicht an den warmen, weichen Pelz des Wolfes. Beide lauschten dem Herzschlag des Anderen und schliefen ein, während ihre Herzen im gleichen Rhythmus schlugen.